Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | Anträge |
Antragsteller*in: | LAG Mensch & Tier (dort beschlossen am: 12.09.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.09.2019, 17:25 |
T 1: Tiertransporte verbessern und vermeiden
Antragstext
Tiertransporte verbessern und vermeiden
Der Landesparteitag bittet unseren GRÜNEN Europa-Abgeordneten im Europaparlament
weiter darauf hinzuwirken, dass es zu einer Reform der EU-
Tiertransportverordnung kommt.
Die neue EU-Tiertransport-VO sollte die folgenden Forderungen berücksichtigen,
damit
Verbesserungen für Tiere bei Transporten erreicht und Transporte soweit wie
möglich
reduziert werden:
- Das Kontroll- und Sanktionsniveau in allen EU-Ländern muss angeglichen
werden.
- Die verschiedenen Sprachfassungen der EU-Verordnung müssen überarbeitet
werden und die EU-Kommission muss der betroffenen Öffentlichkeit und den
Veterinärämtern Interpretationshilfen zur Verfügung stellen.
- Eine zentrale Zulassungsstelle der EU für Vorrichtungen an Bord von
Tiertransportfahrzeugen wird eingerichtet und es dürfen nur durch diese
Behörde zertifizierte Vorrichtungen eingebaut werden.
- Eine reformierte EU-Tiertransportverordnung muss Anreize schaffen,
zugunsten eines Transportes von Produkten (Tiefkühl-Sperma, -Eizellen ,-
Embryonen) auf Lebendtiertransporte zu verzichten.
- Die EU muss in einer neuen Verordnung die Einhaltung europäischer
Tierschutzgesetzgebung bis zum endgültigen Bestimmungsort in Drittstaaten
kontrollieren und ein effektives Überwachungssystem der Exporte (bis hin
zur Schlachtung) schaffen.
- Alle europäischen Mitgliedsstaaten müssen gesetztes europäisches Recht
umsetzen,wozu das Sanktionssystem eines europäischen Vertragsverletzungs-
verfahrens (“infringement procedures”) auch bei Tiertransporten verstärkt
Anwendung finden muss.
Im europäischen Gesetzgebungsverfahren muss das EU-Parlament mehr
Mitspracherecht bei der Gestaltung des europäischen Tierschutzrechts
erhalten.
Um das Tierleid bei Transporten zeitnah zu vermindern, fordern wir Minister
Albrecht auf, bei seinen Kolleg*innen in der Agrarministerkonferenz darauf
hinzuwirken, dass die Kontrollen von Transporten verschärft und Verstöße gegen
bestehende Gesetze und Verordnungen konsequent geahndet werden. Es müsste
immerhin möglich sein, bestehende
Vollzugsdefizite zu beseitigen. Ob und wie dies in den Mitgliedsländern der EU
durchgesetzt werden kann, müsste geprüft werden.
Wir fordern, dass bei Lebendtransporten in Drittländer erkannte Verstöße gegen
Tierschutzrecht (s. Rindertransporte nach Usbekistan, Tadschikistan) zu einem
sofortigen Verbot weiterer Transporte führen!
Begründung
Der LPT unterstützt nachdrücklich die Bemühungen unserer Europaabgeordneten und unserer Bundestagsfraktion, die zahlreichen Mängel bei Tiertransporten zu beseitigen und Lebendtransporte in Drittländer zu verbieten (s. Antrag im Bundestag v. 16.1.2018). Leider waren diese Bemühungen bisher weitgehend erfolglos. Deshalb geht es jetzt darum, kurzfristig das Tierleid bei Transporten durch eine Verbesserung des Vollzugs zu verringern
und mittelfristig die EU-Transportverordnung zu verschärfen.
Unterstützer*innen
- Stephan Wiese (Stormarn KV)
- Carina Hennecke (KV Rendsburg-Eckernförde)
Zustimmung
- Rolf Martens
- Hans-Jürgen Bethe
- Gerd Weichelt
- Hasso Seibert
- Johannes Engelmann
- Wencke Lehmacher
- Thorsten Riedel
- Dennis Edelmann
- Tanja Matthies
- Iris Westenfelder
- Friederike Rathgens
- Nicole Döhrmann
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